Es zieht sich wie Kaugummi!

Freitags ging es recht früh gleich weiter – der Kanal rief, und trotz den Ouzos vom Vortag war die Crew guter Stimmung. Der Käpt’n parkte genauso schwungvoll und lässig aus dem Hafen aus wie am Vortag ein, und die Zulu bog scharf nach links ein in den Mittellandkanal.

Kalispera, lieber Grieche, und antio sas!
Grünes Wasser mit gespiegelter Natur!

Die Zulu und der Käpt’n fuhren und fuhren. Um die Mittagszeit wurde es dem Smutje ordentlich langweilig: „Das zieht sich ja hier wie Kaugummi!“, maulte er und rollte mit den Augen. „Das war letztes Jahr genauso!“, kam die Antwort seelenruhig vom Skipper zurück. Aus lauter Langeweile machte sich der Schiffskoch einen Spaß daraus und fotografierte und deutete sämtliche Schilder, die er am Ufer so entdecken konnte:

Wer die Wasseroberfläche ganz vorsichtig betritt, schafft es sicher, darüber zu gehen ohne zu ertrinken!
Aha, hier fängt wohl Österreich an!
Links dürfen alle außer den Kleinfahrzeugen zum Eisstock-Schießen, rechts gibt‘s eine Erfrischung!
Hafenballett erlaubt!
Wenn zwei Personen viel Sport treiben, bekommen sie eine gertenschlanke Figur!
UFFBASSE!

So, genug mit den Schildern, lieber Smutje – entdeckte er doch plötzlich einen alten Bekannten auf der Gegenspur wieder:

Der Ferdinand aus Jesperhude – na sowas! Hatte er sich am Ende verfahren?
Für etwas Abwechslung im Cockpit sorgten süße Schokodrops…hm, lecker 😉
Dann fuhr die Zulu einfach so über die Elbe obendrüber und passierte das Wasserstraßenkreuz – na, das war vielleicht ein komisches Gefühl!
Anschließend ging es direkt und ohne lästige Warterei in die Schleusenkammer der Schleuse Hohenwarthe.
Die Schleuserei an Pöller Nummer drei!
Wow, es ging ziemlich weit runter – etwa 25 Meter schätzte der Käpt’n.
Erst jetzt entdeckte die Crew den blauen polnischen Mitschleuser vor sich: Tja, da hatte ihm seine Raserei am Vormittag wohl nichts gebracht – zügig überholte er da die Zulu hinter Wolfsburg. Jaja, so trifft man sich wieder…
Hinaus ging es aus der Schleusenkammer in den Elbe-Havel-Kanal, und die Crew beschloss, noch weiterzufahren – schließlich war es noch recht früh am Nachmittag.
Allerdings fing es etwas später an zu regnen. Damit nicht die ganze Mannschaft nass wurde, erbarmte sich unser Smutje und stellte sich im erfrischenden Sommerregen hinters Steuer.
Nach einer guten halben Stunde ließ der Regen nach, und recht bald tauchte vor der Zulu die Schleuse Zerben auf – auch hier konnte man direkt ohne Wartezeit einfahren.
Statt sich auf‘s Schleusen zu konzentrieren, schaute der Pressewart gebannt an der Lampe empor – ein perfektes Foto für den Blog! Die Schleuserei ging zum Glück reibungslos vonstatten!
Ausfahrt aus der Schleusenkammer von Zerben
Es war mittlerweile doch schon spät, aber Anlegen ohne Anlege-Möglichkeit war schwierig, und so musste die Crew noch etwas weiterfahren, bis man schließlich…
…und endlich um kurz nach 21 Uhr in Genthin festmachte. Uff, das war ein langer Tag heute, aber die Zulu war ein großes Stück weitergekommen.
Huch, schon wieder ein Grieche? Na, egal, die netten Gastgeber ließen ihre Küche extra für die ausgehungerte Crew noch etwas länger in Betrieb, und das Essen schmeckte vorzüglich. Anschließend fiel die Mannschaft in ihre Koje und schlief augenblicklich ein.

Ein Kommentar zu “Es zieht sich wie Kaugummi!

  1. Wow, Ihr Lieben, bald schließt sich der so grandiose weltumfassende Kreis. Potsdam hat Euch ja schon bald wieder. Hier eine kleine Warnung vor Eurem Ziel: In Starnsdorf bzw. Klein Machnow gibt es gerade eine Löwen-Warnung. 🐅. Aber dieses Sommerloch-Thema wird Euch natürlich nicht beeindrucken. 😄😂
    Berlin wird Euren Einlauf morgen feiern. Ihr könnt so mega stolz auf Euch sein. Ich freue mich riesig auf unser Wiedersehen. Grüße aus Norddeutschland. 👏👍🫶

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